Pünktlich zum Frühjahr, wenn es draußen wärmer wird und wir die Spaziergänge mit unseren Hunden bei dem schönen Wetter wieder richtig genießen, kommen meine Kunden in der Hundeschule auf mich zu und fragen mich, was sie gegen Zecken tun können und welches Zeckenmittel das Beste ist.
Was die Gesundheit des Hundes betrifft, so hat jeder seine eigene Meinung. Egal ob bei meinen Hunden oder Kindern, ich wende Chemie oder Schulmedizin an, wenn es nicht sein muss. In diesem Artikel werde ich euch erzählen, wie ich Zecken entgegenwirke und welchen Zeckenschutz ich für gut oder schlecht empfinde.
Zuerst fange ich damit an, was Zecken sind, wie sie auf den Hund kommen und warum sie so gefährlich sind.
Was sind Zecken und warum sind sie gefährlich?
Die Zecke gehört zu den Spinnentieren, das erkennt man z. B. an den acht Beinen. Sie ist ein Parasit und benötigt andere Lebewesen, um sich von deren Blut zu nähren. Zecken benötigen unheimlich viel Blut und hängt bis zu 15 Tagen an ihrem Wirt. In Deutschland ist der Gemeine Holzbock die am weit verbreitetste Zeckenart. Am Kopf der Zecke befindet sich das Stechwerkzeug, das sich mithilfe von Widerhaken am Wirt festhält. Saugt sie Blut wandert dieses ohne Umwege in den Magen, dieser ist so dehnbar, dass die Zecke vollgesaut 200 Mal so viel wiegen kann wie im hungrigen Zustand. Mit einer einzigen Mahlzeit kann eine Zecke ewig überleben, Tests unter Laborbedingungen zeigten, dass eine Zecke vollgesaut bis zu 10 Jahre überleben kann, in der Natur hingegen lebt sie etwa 5 Jahre.
Das gefährliche sind die Krankheiten die Zecken beim Blutsaugen übertragen können, die häufigsten Krankheiten sind:
- Borreliose
- Anaplasmose
- Ehrlichiose
- Babesiose
- FSME
Besonders häufig kommt in Deutschland die Borelliose vor. Experten zufolge trägt jede 3. Zecke Borreliose-Erreger in sich. Nicht jeder Kontakt mit einer infizierten Zecke führt zwangsläufig zu einer Erkrankung. Ein gefährlicher Erreger brauch 16-24 Stunden um auf den Wirt überzugehen, das heißt je schneller die Zecke abgesammelt wurde, umso geringer ist die Ansteckungsgefahr.
Zecken haben drei Entwicklungsstadien:
- Stadium 1:
- Larve. Aus den Zeckeneiern entwickeln sich bis zum Frühling Zeckenlarfen. Diese sind noch geschlechts- und farblos, besitzen aber bereits sechs Beine. Zu ihrem Beuteschema gehören kleine Nager wie Mäuse oder Hamster. Sie benötigen nur einen Wirt, quasi eine Blutmahlzeit, um sich zu häuten und um sich ins zweite Stadium zu entwickeln.
- Stadium 2:
- Nymphe. Die Zeckennymphen sind immer noch geschlechtslos, haben jetzt aber schon acht Beine. Sie befallen größere Wirte wie Rehe, Menschen und auch unsere Hunde. Danach häuten sie sich erneut und kommen in das letzte und dritte Stadium.
- Stadium 3:
- Adulte Zecke. Adulte, oder auch erwachsene Zecken, sind geschlechtsreif. Nach der Paarung benötigen Weibchen eine weitere Blutmahlzeit, bevor sie ihre Eier ablegen. Sie legen im Herbst rund 3.000 Eier, aus denen dann im Frühjahr Larven schlüpfen.
Ab 7° Außentemperatur fühlen Zecken sich so richtig wohl. Am häufigsten fangen sich Hunde Zecken im hohen Gras oder in Wäldern ein.
- Adulte Zecke. Adulte, oder auch erwachsene Zecken, sind geschlechtsreif. Nach der Paarung benötigen Weibchen eine weitere Blutmahlzeit, bevor sie ihre Eier ablegen. Sie legen im Herbst rund 3.000 Eier, aus denen dann im Frühjahr Larven schlüpfen.
Bevorzugter Platz der Zecke sind Waldränder, Wiesen, Lichtungen und Parkanlagen. Dort sitzen sie auf hohen Grashalmen, niedrighängenden Zweigen und in Büschen und strecken ihre mit speziellen Sinnesorganen ausgestatteten Vorderbeine nach vorbeigehenden Opfern aus. Durch Geruch (Schweiß), Erschütterung und veränderten CO₂-Gehalt der Luft (Atem) werden sie alarmiert und lassen sich sofort auf das potenzielle Opfer fallen. Bestimmte Zeckenarten sind aktive „Jäger“ und suchen selbst nach ihren Opfern.
Unsere Hunde sind besonders von der Zeckenplage betroffen, weil sie so gerne das Zeckenrevier durchstöbern. Aber auch Menschen und andere Tiere wie Katzen, Igel, Vögel, Mäuse, Ratten, Schafe u.v.m. gehören in das Beuteschema der Zecken. Allerdings sind Zecken im Normalfall auf bestimmte Wirte spezialisiert, die sie allen anderen vorziehen. Das lässt sich damit erklären, dass Zecken eine ausgeklügelte, auf das Immunsystem ihres speziellen Wirtes abgestimmte Betäubung entwickelt haben.
Einmal auf den Hund gefallen, sucht sich die Zecke einen geeigneten Platz zum Stechen aus. Mit Vorliebe sind es dünnhäutige und gut durchblutete Stellen wie der Kopf, Lendengegend, Ohren und Bauch.
Zeckenset
Dieses Set solltet ihr zu Hause haben. Mit dem Kamm könnt ihr Flöhe erkennen oder lose Zecken aus dem Fell kennen. Die Zeckenzange, die Pinzette oder der Zeckenharken hilft euch bei der sicheren Entfernung.
Wie man mit Zecken umgeht
Ob mit oder ohne Zeckenschutz, nach jedem Spaziergang solltet ihr euren Hund erst einmal gut durchbürsten, um Zecken, die sich noch lose im Fell befinden zu entfernen. Im Anschluss tastet eure Hunde gut ab und untersucht sie.
Wenn man an seinem Hund eine Zecke entdeckt hat, ist es wichtig, die Zecke samt Kopf und Beißwerkzeug zu entfernen. Dafür gibt es Hilfsmittel wie Zeckenzangen, Zeckenharken oder Zeckenkarten. Auf keinen Fall sollte man Öl oder andere giftige Stoffe auf die festgesaugte Zecke geben, das würde die Zecke nur reizen und sie würde ihr Gift in den Hund spritzen, aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass die Zecke nicht zerdrückt wird.
Kleiner Tipp: solltet ihr doch mal eine Zecke von eurem Hund absammeln, spült diese nicht in der Toilette runter, das macht ihnen nämlich gar nichts. In Öl legen ist eine sinnvollere und sicherere Methode zur Bekämpfung.
Nach dem Entfernen kann es sein, dass sich eine kleine Verhärtung oder Schorf bildet, die Zecke hat sich in die Haut gebohrt und somit eine kleine Wunde hinterlassen, für die bessere Wundheilung kann man z.B. Bepanthen auftragen. Sollte die Stelle sich entzünden oder ein Hotspot entstehen, sollte man einen Tierarzt aufsuchen. Im schlimmsten Fall kann der Hund kränkeln und sogar Fieber bekommt, aber das kommt er selten vor. Manche Hunde neigen dazu und andere haben nie irgendwelche Folgen nach einem Zeckenbiss.
Fazit
Jetzt wisst ihr, was Zecken sind, wie sie auf den Hund kommen, welche Krankheiten sie übertragen und wie ihr sie am besten entfernt. Erfahrt im zweiten Teil, wie ihr sie verhindern könnt, welchen Zeckenschutz es gibt und wie er wirkt.